Rekord bei Neuzugängen - „Gender-Pension-Gap“ weiter reduziert
In der heutigen Hauptversammlung hat die Pensionsversicherung (PV) den Rechnungsabschluss für das Jahr 2022 vorgelegt. Demnach hat sich die Zahl der Pflichtversicherten vergangenes Jahr positiv entwickelt. Waren es 2021 noch rund 3,5 Mio. Pflichtversicherte, ist 2022 die Anzahl auf rund 3,6 Mio. gestiegen. Für das Gesamtjahr ergab sich dadurch ein Plus von 3,34 %.
Die Anzahl der Pensionen hat sich dadurch – dass nunmehr die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand treten – sowohl 2021 als auch 2022 erhöht. Vergangenes Jahr wurde mit insgesamt rund 123.000 Neuzugängen (alle Pensionsarten) ein neuer Rekord verzeichnet.
Dabei lag das durchschnittliche Pensionsantrittsalter der Frauen vergangenes Jahr bei 60 Jahren. Männer gingen 2022 im Durchschnitt mit 61,9 Jahren in Pension.
Durchschnittspension der Frauen gestiegen
Die Durchschnittspension der Frauen (innerstaatliche Neuzugänge, Alterspensionen) lag vergangenes Jahr bei € 1.600,14 und ist damit um rund €70,- gestiegen, während die durchschnittliche Pensionshöhe der Männer mit € 2.588,47 nahezu konstant blieb.
Die Ursache liegt darin, dass in den Jahren 2020 und 2021 v. a. Männer abschlagsfrei in Pension gehen konnten. Im Jahr 2022 war das nur mehr in Ausnahmefällen möglich, wenn die Voraussetzung von 540 Beitragsmonaten bereits bis 31. Dezember 2021 erfüllt war. Dadurch sind die Pensionshöhen der Männer im Jahr 2020 außerordentlich stark gestiegen (plus € 260,-), dafür in den Folgejahren 2021 und 2022 nahezu konstant geblieben.
Somit hat sich der Gender-Pension-Gap (Berechnung Neuzugang innerstaatlich) im Jahr 2022 um 2,6 Prozentpunkte auf 38,2 % verringert.
Gesamtes Gebarungsvolumen
Das gesamte Gebarungsvolumen nach dem Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz (ASVG), dem Nachtschwerarbeitsgesetz (NSchG) und dem Bundespflegegeldgesetz (BPGG) beträgt € 46,142 Mrd. Die betragsmäßig größte Position ist der Pensionsaufwand mit € 38,636 Mrd. Das ist gegenüber 2021 eine Veränderung um plus 5,1 %.
Die Summe der Beitragseinnahmen für Versicherte belief sich auf € 36,984 Mrd. Das ist ein Plus von 5,9 %. Die Ausfallhaftung des Bundes – jener Betrag, um den die Aufwendungen die Erträge übersteigen – machte € 6,013 Mrd. aus. Gegenüber 2021 (€ 5,518 Mrd.) ist das eine Veränderung von plus 9,0 %.
Heilverfahren und Rehabilitation
Im Berichtsjahr wurden inklusive Hilfsmittel im Bereich Gesundheitsvorsorge und Rehabilitation 422.744 medizinische, 3.696 berufliche und 447 soziale Maßnahmen bewilligt. Der Aufwand dafür machte € 1,187 Mrd. aus – das ist ein Anstieg um 7,2 % im Vergleich zum Vorjahr. Seit Beginn der Pandemie bis einschließlich Dezember 2022 wurden in den 17 Reha-Zentren der PV insgesamt rund 7.700 Post-COVID-Patient*innen rehabilitiert.
Durch die Implementierung eines neuen, individualisierten und nach dem bio-psycho-sozialen Modell ausgerichteten medizinischen Leistungsprofils und der Strukturierung durch das RehaLeistungsPortfolio® (RLP) der PV ist im Bereich der medizinischen Rehabilitation eine Harmonisierung der medizinischen und pflegerischen Leistungen über alle PV-Einrichtungen zum Wohl unserer Patient*innen erzielt worden.
Verwaltungsaufwand
2022 ist der Verwaltungsaufwand auf 0,77 % die Gesamtaufwendung nach dem ASVG gesunken. Im Jahr davor hat er noch 0,79 % betragen.