Zum mittlerweile 40. Mal jährte sich am 17. Juni 2023 die renommierte Rheumatagung Saalfelden. 1981 von Univ.-Prof. Dr. Gert Klein ins Leben gerufen und von Univ.-Doz. Dr. Werner Kullich jahrzehntelang fortgeführt, bringt die jährlich stattfindende Veranstaltung medizinische und therapeutische Expert*innen aus Rheumaforschung und -therapie sowie Rehabilitation an einen Tisch, um sich über den Status quo und die Entwicklungen in dem Fachbereich auszutauschen.
Moderne Rheumatherapie und Rehabilitation im Fokus
Die Tagung fand auch heuer wieder im Reha-Zentrum Saalfelden der Pensionsversicherung (PV) in Kooperation mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Arthritis und Rehabilitation und mit Unterstützung der Österreichischen Gesellschaft für Rheumatologie und Rehabilitation (ÖGR), der Österreichischen Ärztekammer, der Stadt Saalfelden sowie der Industrie statt.
Unter den mehr als 70 Teilnehmer*innen waren neben Vertreter*innen der Universitäten Graz, Innsbruck, München und Wien auch wieder Fachkolleg*innen der ÖGR Summer School vor Ort. Die Summer School, die jedes Jahr in Kooperation mit dem Reha-Zentrum der PV in Saalfelden (Brandlhof) abgehalten wird, ermöglicht Studierenden mithilfe erfahrener Rheumatolog*innen faszinierende Einblicke in das Fach Rheumatologie und Rehabilitation zu gewinnen.
Fokus: Teilhabe aller Altersgruppen
Die Rheumatagung Saalfelden setzt seit den frühen 1980er Jahren Akzente, um Grundlagenforschung mit klinischen Erkenntnissen der Rheumatologie und Rheumatherapie zu verbinden. Die diesjährige Tagung stand ganz im Fokus der modernen Rheumatherapie. Dabei werden Akuttherapie, chronische Therapie und Rehabilitation als Einheit betrachtet.
„Rheumatherapie und Rehabilitation betrifft alle Altersgruppen. Unser Ziel ist es, für die Menschen eine aktivierende Rehabilitation zur Verfügung zu stellen, die angewandte Forschung und Mobilisierungsangebote kombiniert und den Betroffenen ein selbständiges Leben und damit die Teilhabe sowohl am Erwerbsleben als auch am gesellschaftlichen Leben ermöglicht“, erklärte Prim. Dr. Andreas Salzer, ärztlicher Leiter des Reha-Zentrum Saalfelden. „Wir befinden uns inmitten eines Paradigmenwechsels. Wir entwickeln uns von einer organzentrierten hin zur teilhabeorientierten Rehabilitation aber auch Gesundheitsvorsorge, die nach dem 'International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) Modell' der WHO individualisiert aufgestellt ist“.
Blick in die Zukunft
Der Anspruch der modernen Rheumatherapie, alle Altersgruppen zu integrieren, sieht zudem die Anpassung von Therapie und Rehabilitation an deren spezifischen Anforderungen, beispielsweise in der Kinder- und Jugendrehabilitation, vor. Dem Fachbereich Kinder- und Jugendrehabilitation waren auf der Tagung zwei Vorträge gewidmet.
Einen Blick über die Landesgrenzen hinaus lieferte die designierte Chefärztin der Pensionsversicherung, Dr.in Monika Mustak-Blagusz, MBA, in ihrem Vortrag „Rehabilitation im Vergleich Schweiz-Österreich – was ist anders?“.
„Saalfelden verbindet Tradition mit Zukunft. Die erfolgreiche, langjährige Zusammenarbeit zwischen dem Ludwig Boltzmann Institut und dem Reha-Zentrum Saalfelden der PVA im Bereich Forschung sowie der Pensionsversicherungsanstalt als Betreiberin der Einrichtung bietet den Expertinnen und Experten sowie Fachkolleginnen und Kollegen den idealen Rahmen, um im Erfahrungs- und Wissensaustausch moderne, aktive Rheumatherapie für die Patientinnen und Patienten in ganz Österreich zur Verfügung zu stellen“, bestätigte Dr.in Mustak-Blagusz, MBA.
„Wir freuen uns die Rheumatagung seit nunmehr 40 Jahren auch nach der Pensionierung von Priv.-Doz. Dr. Kullich mit Engagement, wegweisenden Vorträgen und Expertinnen und Experten aus der gesamten Breite der modernen Rheumatherapie fortzusetzen,“ schloss Priv.-Doz.in Mag.a Dr.in Bibiane Steinecker-Frohnwieser, Stv. Leiterin des Ludwig Boltzmann Instituts. „Ich bedanke mich im Namen des Ludwig Boltzmann Instituts für die langjährige Unterstützung seitens der PVA und bei unseren Partnern aus Industrie und dem Fachverband“.